Samstag, 8. Dezember 2012

Tschechien-Deutschland: Die Schmugglergrenze


Benzin in die eine Richtung, Drogen in die andere: Die deutsch-tschechische Grenze ist ein Schmuggelplatz, den die Polizei und die Zollbeamten beider Länder immer schärfer beobachten. Unbesteuertes Benzin fließt von Deutschland nach Tschechien. Jeden Tag verlassen 40 bis 50 mit Kraftstoff gefüllte Lastwagen eine Raffinerie im bayerischen Ingolstadt, die zum Teil im Besitz eines russischen Unternehmens ist. Sie beliefern die tschechischen Tankstellen zu unschlagbaren Preisen: 1,32 statt 1,42 Euro pro Liter: Polizei und Zollbeamte ermitteln über eine wahrscheinliche Steuerflucht von mehreren Dutzend Millionen Euro. Es handelt sich um 50 bis 60 Millionen Liter pro Monat, ein Fünftel des tschechischen Verbrauchs. Die tschechischen Händler kaufen das Benzin ganz regulär und zahlen die Akzisesteuer. Doch dann geht es innerhalb weniger Tage durch ein Schneeballsystem mit mehreren Zwischenhändlern, von denen sich einer zur Zahlung der Mehrwertsteuer bei den Behörden einträgt, dann aber Konkurs anmeldet und somit keinkeine Mehrwertsteuer mehr zu zahlen braucht.
http://byznys.ihned.cz/zpravodajstvi-cesko/c1-58915950-do-ceska-tece-nezdaneny-benzin-z-nemecka