Immer mehr Bienenvölker sterben - geschwächt von Pestiziden und Monokulturen in der Landwirtschaft. Deshalb will die EU jetzt ökologisch vielfältige Äcker fördern. Doch Agrarministerin Aigner blockiert die Pläne.
Unterzeichnen Sie unseren Appell an Ilse Aigner!
Jetzt in den kalten Wintermonaten sterben allerorts
Bienenvölker. Sie sind geschwächt durch den hohen Einsatz von Pestiziden und
immer mehr Monokulturen in der Landwirtschaft - und dadurch Parasiten wie der
Varroamilbe schutzlos ausgeliefert. Sterben die Bienen, verlieren wir emsige
Helferinnen, die viele Obst- und Gemüsesorten bestäuben.
Die EU-Kommission will nun Abhilfe schaffen: Subventionen
sollen nur noch an Landwirt/innen fließen, die mindestens sieben Prozent ihrer
Äcker ohne Pestizide und ökologisch vielfältig bewirtschaften. Überall in der
Landschaft soll wieder Raum für artenreiche Wiesen und Äcker, Hecken und
Obstbäume entstehen. Doch Agrarministerin Aigner macht Klientelpolitik für die
Agrarlobby und will die Pläne völlig verwässern. Im Februar wird sie in Brüssel
mitentscheiden.
Jetzt müssen wir Bürger/innen gegenhalten: Am 26. Januar
wollen wir Aigner zusammen mit Imker-Initiativen unseren Appell auf der
Agrarmesse "Grüne Woche" in Berlin übergeben - mit mindestens 75.000
Unterschriften!
Bisher schüttet die EU Subventionen an Landwirt/innen mit
der Gießkanne aus: Je mehr Fläche, desto mehr Geld - völlig unabhängig davon,
wie das Land bewirtschaftet wird. Das will die Kommission jetzt ändern: Mit
ihrem Vorschlag zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) will sie nur noch
Landwirt/innen unterstützen, die ökologische Standards einhalten.
Gelingt die Reform, wäre dies ein erster Schritt zu einer
nachhaltig-bäuerlichen Landwirtschaft. Entsprechend scharf schießt die
Agrarlobby dagegen und brandmarkt ökologische Vorrangflächen als
Flächenstilllegung. Dabei wird dort ökologisch viel gewonnen: Heu von
artenreichem Grünland, Früchte von Streuobstwiesen, Brennholz aus Gehölzstreifen
und Honig von vielfältigen Blüten. Für Bienen und viele andere Tierarten würden
wichtige Lebensräume geschaffen.
Bisher will Ministerin Aigner in Brüssel die
Reformvorschläge mit vielen Ausnahmeregeln verwässern. Doch sie steht zunehmend
alleine da. Im Dezember stellten sich auch die Agrarminister der
CDU/CSU-geführten Bundesländer geschlossen hinter die EU-Pläne. Jetzt müssen
wir Bürger/innen Aigner klar machen: Mit jährlich 60 Milliarden Euro an
Steuergeldern wollen wir keine ausgeräumten und tot gespritzten Agrarsteppen
finanzieren. Wir brauchen Bäuerinnen und Bauern, die für eine vielfältige
Landschaft und gesunde Lebensmittel sorgen.
Am Samstag, den 19. Januar gehen wir dafür mit einem breiten
Bündnis von Organisationen und Initiativen in Berlin auf die Straße.
Demonstrieren Sie mit - und setzen Sie schon jetzt ein Zeichen für eine andere
Agrarpolitik! Unterzeichnen Sie bitte den Appell mit!